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Verbrennen, und weg ist es!
Wenn ein kleines Kind einem Erwachsenen beim Käseraspeln zuschaut, was denkt es dann? Je nach Käseraspel könnte es auf den Gedanken kommen, dass der Käse nach dem Raspeln verschwunden ist. Aber jeder erwachsene Mensch weiß, dass der Käse dadurch nicht verschwindet, sondern nun in Krümelform weiterexistiert.
Etwas schwieriger wird es beim Wasser: Man nehme einen Topf mit Wasser und stelle ihn auf eine heiße Herdplatte. Binnen kurzer Zeit ist das Wasser verschwunden. Im Sommer merkt man es nicht, aber von innen beschlagene Fenster im Winter verraten: Das Wasser ist nicht verschwunden, es ist jetzt in der Luft.
Auch dieser Sachverhalt ist für Kinder nahezu unglaublich.
Unser Alltag…
…hält viele solcher Beispiele bereit, wo scheinbar etwas aus der Welt verschwindet, was für Kinderaugen wie Zauberei anmutet.
Moment! nur für Kinderaugen?!
- Wenn große Versandhändler „Kosten sparen“, indem sie ihre Retouren einfach verbrennen, sind die Retouren dann lediglich auf magische Art verschwunden oder zu einem Häufchen Asche reduziert?
- Oder wenn Fast-Fashion-Hersteller ihre, unter hohem Energieaufwand hergestellten, kurzmodischen, nicht abverkauften Kleidungsstücke, kurzerhand durchs Feuer eliminieren?
- Wenn Autofahrer an der Tankstelle immer nur etwas ins Auto füllen?
- Wie kann es sein, dass Langstreckenflugzeuge beim Abheben viele Tonnen schwerer sind, als ihr maximal mögliches Landegewicht? – Und wie schaffen sie es, es bei der Landung trotzdem um viele Tonnen zu unterschreiten?
Sind Elektronik, Plastikspielzeug, Kleidung und Treibstoff einfach verschwunden?
Was wir nicht sehen
Was uns Erwachsene von den Kindern unterscheidet: Wir glauben an die Magie, aber wir wundern uns nicht mehr.
Viele, sogar besonders kluge und ausgebildete Leute, halten an ihrem Glauben fest, die Dinge wären einfach aus der Welt. Aber in der Regel sind sie nur unter den weltweiten Teppich namens Atmosphäre gekehrt, von dem wir alle unsere Atemluft und unser Klima beziehen.
Wann werden unsere Augen endlich erwachsen? Wann blicken wir in den Auspuff unserer Gesellschaft, ohne zu denken, der sei nur für den „Sound“ da? Und wann ändern wir unser Verhalten entsprechend? Wann werden Autofahrten, Flüge und Ramschhändler vermieden? Wann lernt unsere visuell geprägte Gesellschaft, wieder an Dinge zu glauben, die da sind, aber für uns nicht sichtbar?